Pareidolie

...nichts ist wie es scheint



Irrtum im Fluge...

Freimut lässt meinen Blick in Ferne und Heimat streifen, der warme Wind wohlig durchs Gefieder streift. Der Kopf ist leicht, längst vergessen sind all des Zweifels Farben.

Der Sommer, die milde Luft erleichtert die Gedanken und macht den Sinn stark und weit.

In einem morgendlichen Strecken breite ich die Schwingen aus und mit voller Brust werfe ich mein Ganzes Sein dem Licht, der Sonne entgegen. Die warmen Winde tragen mich bis weit hinaus aufs offne Meer. Vom einstigen Felsen hallt des Zweiflers Rufen, voll Neid und Sorge dringt er an mein Ohr: „Ikarus, oh Ikarus, kehr um, die Sonne wird dich doch verbrennen!“

Und als ich, des Fliegens ungewohnt, im rechten Flügel ein Ziehen vermeine, dringt, wie ein Blitz der Ruf unversöhnt in meinen Sinn. Dem folgt ein banger Flügelschlag. Im Grauen der Erinnerung spüre ich die schwere Gischt und scharfer Klingen Lachen.

Und immer tiefer zieht es mich, in des Wassers Spiegel seh ich schon mein Gesicht.

Des Phönix Auge trifft das meine, Erkenntnis Atme ich und Licht – und werfe leidenschaftlich mich, in die warmen Winde, der Sonne entgegen.